Chronik 2018
„Chemnitz singt!“ 21.01.2018
Chemnitz feiert 2018 sein 875. Jubiläum. Es war eine großartige Idee, die diesbezüglich im Frühjahr 2017 vom Opernhaus Chemnitz unterbreitet wurde: das Jubiläumsjahr sollte mit einem gewaltigen Chorkonzert in der Chemnitz-Arena eröffnet werden. Natürlich würden der Opernchor und die Robert-Schumann-Philharmonie das Gerüst geben, aber auch alle anderen Chöre der Stadt und viele aus dem nahen Umland waren eingeladen. Schließlich kamen auch noch Chöre aus den Partnerstädten Düsseldorf, Usti nad Labem und Tianjin im fernen China hinzu.
Die Auswahl der zu singenden Lieder zog sich hin, für Männerchöre stand letztlich nur „In Taberna“ aus Carl Orffs „Carmina Burana“ auf dem Programm. Aber das hatte es dafür in sich: der sehr schnell zu sprechende lateinische Text war eine Herausforderung für uns Sänger. Umso mehr sind wir glücklich, in welch einfühlsamer Weise Werner Haas uns ab Oktober 2017 an die Schwierigkeiten des Stückes heranführte und sie meistern half.
Endlich war der 20. Januar 2018 da und die erste gemeinsame Probe aller Chöre in der großen Chemnitz-Arena.
Schon das gemeinsame Einsingen von mehreren Hundert Sängern war ein Erlebnis.
Als dann der lange schwierige Weg durch die ehemalige Industriehalle bis auf die Tribüne geschafft war und endlich vom Dirigenten der Robert-Schumann-Philharmonie Felix Bender „In Taberna“ angekündigt wurde, wurde uns leicht bang: Wie schnell dirigiert er das Stück? Der eine oder andere von uns hatte über das Internet verschiedene Aufführungen gesehen – von sehr schnell bis eher moderat.
Oh Schreck – Felix Bender schlug ein Höllentempo an, so, wie wohl von Carl Orff gewollt. Da „hing“ man auch ein Mal und musste sich wieder in das Stück „hineinschleichen“.
Zuhause haben wohl fast alle noch mehrmals intensiv geprobt.
Die Generalprobe am Sonntag Mittag klappte dann wesentlich besser.
Als dann wenige Minuten nach 15 Uhr der Chemnitzer Publikumsliebling Felix Bender von rund 4000 Anwesenden in einer ausverkauften Halle mit großem Beifall begrüßt wurde, begann eine musikalische Veranstaltung, wie wir sie in dieser Form noch nie erlebt hatten.
Der Generalintendant der Städtischen Theater Chemnitz, Dr. Christoph Dittrich führte durch das Programm.
Vom „Einzug der Gäste“ aus dem „Tannhäuser“ über Händels „Halleluja“ und Verdis Gefangenenchor aus „Nabucco“ bis zu Orffs „Carmina Burana“ spannte sich der Bogen – um nur einige Höhepunkte zu nennen.
Einen speziellen Programmpunkt bildeten die Kinderchöre. Über 400 Kinder sangen – u.a. das Lied aus dem bekannten Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“.
Zur tollen Stimmung trug bei, dass Felix Bender das Publikum bei einem Kanon und einer Volkslieder-Bearbeitung ins Singen einbezog.
Abgesehen von der Mitwirkung bei diesen gemeinschaftlich gesungenen Liedern waren wir erst ganz zum Schluss dran.
Die 3 Stücke aus „Carmina Burana“ bildeten den Abschluss und Höhepunkt der Veranstaltung – wir gaben bei „In Taberna“ unser Bestes.
Dass uns dabei auch ein hübscher Schnappschuss vom Hallenmonitor einfing, freut uns besonders.
Das Publikum dankte mit geradezu frenetischem Applaus.
Am Abend brachte das Fernsehen des MDR einen sehr schönen Beitrag zu „Chemnitz singt!“.
Und am nächsten Morgen prangte ein Bild mit Sängern der Veranstaltung auf der Titelseite der Chemnitzer „Freien Presse“.
Auf der Innenseite fand sich ein größerer Bericht.
Uns bleibt die Erinnerung an eine Veranstaltung, die ein Freund mit einem einzigen Wort auf den Punkt brachte: „Grandios!“.
Unserem Liedermeister Werner Haas aber möchten wir nochmals unseren herzlichen Dank ausdrücken für seine Probenarbeit zu diesem 21. Januar. Der Dienstagabend mit ihm, seinem Humor und seinem Können ist immer wieder ein Genuss! Danke, Werner!
20-jähriges Jubiläum Gesangsverein Grüna-Mittelbach 16.06.2018
Seit einigen Jahren haben wir ein enges Verhältnis zu unseren nächsten Nachbarn, den Sängerinnen und Sängern des Gesangsvereins Grüna-Mittelbach.
So war es selbstverständlich, der Einladung zum 20-jährigen Jubiläum zu folgen.
Mit 3 eigenen Liedern und der Mitwirkung bei gemeinsam mit den anderen Chören gesungenen Liedern hat der Männerchor einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.
Singen im AWO-Heim Max-Saupe-Straße 11.07.2018
Es ist in erster Linie unserem langjährigen Chormitglied Manfred Röhn zu verdanken, dass dieser Auftritt des Männerchors Rottluff im Bereich „Betreutes Wohnen“ zustande kam. Leider konnte er selbst nicht anwesend sein.
Erstmals traten wir mit unserem „Wasser-Programm“ auf – mit Liedern, die in der einen oder anderen Weise mit dem Wasser in Verbindung stehen. Ob es mit der großen Hitze an diesem Tage zusammenhing, dass Lieder vom kühlen Nass gefragt waren – jedenfalls kamen wir beim begeistert mitgehenden Publikum sehr gut an.
Es ist schön, wenn man mit der Bemerkung verabschiedet wird, doch bald einmal wiederzukommen…
Im Frühjahr gebucht, im Detail vorbereitet – und endlich, am Vormittag des 26. Oktober ging’s los.
Der Bus des Omnibusunternehmens Lenz aus Hainichen holte uns mit einem bekannten Gesicht ab: Petra, die Fahrerin, hatte uns schon vor zwei Jahren bei unserer Harzreise chauffiert. Auch diesmal war die Fahrt mit ihr ein Genuss!
Pünktlich zum Mittagessen kamen wir im Hotel „Riviera“ in Děpoltovice an. Das Hotel empfing uns sehr freundlich – nur der zugehörige große Teich hatte spürbar unter dem trockenen Sommer gelitten. Am Nachmittag versammelten sich die Sänger zu einer Probe – schließlich war ja für die Rückreise am Sonntag ein Singen an den Gräbern von Anton Günther und seinem „Grußmütterla“ in Boží Dar, dem früheren Gottesgab, vorgesehen. Nach dem Abendessen saß man an den Tischen noch lange zusammen.
Der Sonnabendmorgen bescherte ein ausgiebiges Frühstücksbuffet, bevor die Fahrt nach Bečov nad Teplou los ging. Die Besichtigung des Maurusschreines wurde zu dem versprochenen großen Erlebnis – selbst wenn die Qualität der deutschsprachigen Führung nicht gerade die Note „Eins“ erhielt. (Unser Sangesbruder Friedmar Erfurt gab im Bus bei der Weiterfahrt eine nachträgliche ausführliche Erläuterung zur Ausstellung, so dass auch dieses „Loch“ gestopft wurde.)
Das Mittagessen im Restaurant „U Zámku“ schmeckte ausgezeichnet. Die nachfolgende Fahrt über die herbstlich goldenen Höhen – mit weitem Blick zum Erzgebirge – hinunter nach Loket war landschaftlich ein Genuss. In Loket bummelten wir zwei Stunden auf eigene Faust durch die Stadt – hinauf zur Burg oder halt in ein Café.
Der Abend brachte den zum Programm gehörigen Grillabend mit einer fetzigen Unterhaltungs- und Tanzmusik. Die Tänzer und Tänzerinnen unter uns kamen auf ihre Kosten. Viele Lieder kannten wir und sangen mit, während der Pause des großartigen tschechischen Alleinunterhalters gaben wir einige Kostproben unserer Lieder zum Besten. Als wir zum Schluss das „Feierohmd“-Lied anstimmten, gab es ordentlich Beifall – kein Wunder, denn das Hotel war weitgehend in erzgebirgischen Händen (zumindest von den Gästen her…)
Am Sonntagmorgen ließen wir uns viel Zeit. Denn bis hinauf nach Boží Dar war es nur ein Katzensprung. Der höchstgelegene Ort des Erzgebirges empfing uns mit heftigem Wind und Schneetreiben. Mit dem „Feierohmd“-Lied am Grabe Anton Günthers und dem „Grußmütterla“ an dem seiner geliebten Oma kämpften wir gegen das Wetter an. Vielleicht war es gerade wegen dieser rauen Umgebung für jeden von uns besonders beeindruckend.
Bis hinüber zum Fichtelberg war es dann nicht mehr weit. Weil wir viel zu zeitig im Fichtelberghaus gewesen wären, nutzten wir die Zeit, um unten in Oberwiesenthal noch einmal kurz über die Grenze zu gehen und das eine oder andere Mitbringsel zu kaufen. Das Plateau des Fichtelberges bot uns dann den ersten richtigen Winter-Eindruck. Chemnitz erreichten wir zur geplanten Zeit. Drei sehr schöne Tage in unserer frohen Gemeinschaft gingen zu Ende – viel zu früh, wie mancher meinte.
Sängerball am 2. November 2018 im Platner Hof
Der Sängerball des Männerchors Rottluff hat nun schon eine jahrzehntelange Tradition. Dieses Jahr fand er erstmals im „Platner Hof“ statt. Die etwas kleinere Räumlichkeit gegenüber dem bisherigen „Haus des Gastes“ brachte angesichts des erfreulichen Andrangs der Gäste zunächst ein wenig organisatorischen Trubel. Doch mit ein wenig Verspätung begann dann ein sehr schöner Abend.
Gemeinsam mit unseren Gastchören, dem Gesangsverein Grüna-Mittelbach und der Chemnitzer Singflut, boten wir eine abwechslungsreiche Stunde Chorgesang. Die gemeinsam gesungenen Kanons „Singen macht Spaß“ und „Halleluja“ brachten noch einmal richtigen stimmlichen Druck in den Saal. Die „Kritik auf dem kurzen Dienstweg“ – Meinungsäußerung von Freunden und Bekannten noch während der Veranstaltung – war sehr positiv. Unserem MCR wurde eine spürbare Verbesserung bescheinigt.
Da auch die nachfolgende Tanzmusik durch „Little Tandem“ recht nach dem Geschmack der Gäste waren, kann der Jahrgang 2018 unseres Sängerballs wohl erneut als ein Erfolg betrachtet werden.
Pyramiden-Anschieben im Folklorehof Grüna am 1. Advent 2018
Im vorigen Jahr setzte bei „…guckt naus, wie´s draußen Greipele schneit…“ Schneefall ein und es wurde noch richtig weiß im Folklorehof Grüna. Darauf hatten wir dieses Jahr auch gehofft. Doch statt dessen begann es eine halbe Stunde vor Beginn recht kräftig zu regnen.
Unter diesen Umständen waren wir froh, dass wir nur 4 Lieder ausgewählt hatten. Dafür sangen wir auch schon beim Weihnachtslieder-Potpourri der Bläsergruppe kräftig mit.
Mit der von Werner Haas vertonten „Peremett“ begannen wir, gefolgt von „Jubilate“. Für „Ave Glöcklein“ hatten wir uns Verstärkung geholt: die Tochter unseres Vereins-Vorsitzenden Bernd Wade, Frau Maria Richter, sang mit ihrem schönen Sopran das „Ave Maria“. Das war eindeutig der Höhepunkt unseres Auftritts, wenn auch mit dem „Raachermannel“ noch etwas der Erzgebirgs-Folklore gehuldigt werden musste.
Na, mal sehen, welches Wetter das Jahr 2019 am 1. Advent zu bieten hat…
Unsere Weihnachtsfeier
am 11. Dezember 2018 im „Megas Alexandros“
2018 ging zu Ende mit einer fröhlichen Weihnachtsfeier „beim Griechen“ – im „Megas Alexandros“. Und wenn schon griechisch, dann durfte auch Udo Jürgens „Griechischer Wein“ nicht fehlen. Wenn auch nicht ganz so gut wie im Original, aber zur Stimmung des Abends passte das Lied ebenso wie die Weihnachtslieder. Schließlich darf solch ein Ständchen für unsere Frauen nicht fehlen!
2019 – Jahreshauptversammlung und neue Satzung
Am 26. Februar 2019 trafen wir uns in unserem Probenraum ausnahmsweise nicht zum Singen, sondern zur Jahreshauptversammlung des Männerchores Rottluff 1839 e.V.
Eigentlich wäre dieses Ereignis keinen Eintrag in die Chronik wert. Alles verlief normal: die Einladung war rechtzeitig erfolgt, die Beschlussfähigkeit war dank der guten Beteiligung gegeben, Berichterstattung, Entlastung des alten und Wahl des neuen Vorstandes, Ausblick auf das kommende Jahr – alles o.k.
Auch der Programmpunkt „Neue Satzung“ ging mit Diskussion, aber ohne Probleme über die Bühne. Das heißt, bei uns schon, aber nicht beim Finanzamt. Wir mussten nachbessern! Und die nachgebesserte Fassung musste wieder auf einer Mitgliederversammlung der Satzung entsprechend beschlossen werden – also mit 14 Tage zuvor erfolgter Einladung etc. pp. Nun sind wir zum Glück kein Anglerverein, der sich nur einmal im Jahr trifft und ansonsten still vor sich hin angelt, sondern ein Männerchor mit wöchentlicher Probe. So wurde am 11. Juni 2019 die Satzung in der gewünschten Form angenommen.
Vom Finanzamt erhielten wir daraufhin auch die entsprechende Bestätigung, dass wir nun gesetzeskonform seien. Also hin zum Notariat, um endlich die Eintragung beim Amtsgericht vornehmen zu lassen. Nachdem auch noch die Unterlagen wie Anwesenheitslisten und Protokolle vom 11. Juni und vom 21. März nachgereicht waren, durften unser Vereinsvorsitzender Bernd Wade und Kassenwart Wolfgang Oelmann im Notariat die Unterschriften leisten.
Aber ach, das Amtsgericht lehnt ab. Wir verstehen es nicht. Doch es ist uns Zeit gegeben, bis zum 27. September nachzubessern und neu einzureichen. Dann ist es ja gar nicht mehr weit bis zum 13. Oktober 2019, an dem wir mit einem Festkonzert in der St. Matthäus-Kirche in Chemnitz-Altendorf unser 180-jähriges Jubiläum feiern werden. Wir würden ja gerne das Amtsgericht als Gäste einladen. Aber das könnte womöglich als Bestechungsversuch gewertet werden…
Orgelspaziergang in Freiberg – ein besonderes Geburtstagsgeschenk
Seit 2011 verbindet uns eine schöne Freundschaft mit dem „Christelijk Mannenkoor Prins Alexander“ aus Rotterdam und mit seinem musikalischen Leiter Arjan Breukhoven. Dieser ist nicht nur ein ausgezeichneter Chorleiter, sondern auch ein international tätiger Organist. Für 2019 hatte er – in seinem Sommerurlaub – eine Konzertreise nach Thüringen, Sachsen und weiter nach Österreich geplant. Für Donnerstag, den 18. Juli, und Samstag, den 20. Juli, waren Konzerte in Chemnitz (Jakobi-Kirche bzw. Reha-Kirche) geplant. Im Zusammenwirken mit unserem Chor, insbesondere mit Dr. Günter Eckardt, gelang es auch, endlich für ihn die Möglichkeit des Spielens auf den Silbermann-Orgeln in den Kirchen der Stadt Freiberg zu erreichen.
Arjan Breukhoven widmete seinen „Orgelspaziergang“ am Freitag, dem 19. Juli 2019, von der Jakobikirche über die Petrikirche hin zum Dom St. Marien unserem 180-jährigen Jubiläum. Rund 50 Teilnehmer folgten der Einladung – Chormitglieder, Verwandte, Freunde und Bekannte. Mit Zwischenstopp in der bekannten Gaststätte „Stadtwirtschaft“ und unter sachkundiger Führung durch Frau Landherr vom Fremdenverkehrsverein Freiberg wurde es ein großartiges Erlebnis. Auch wenn die Vorbereitungszeit für unseren Freund Arjan an der Orgel im Dom mehr als knapp war – er bot uns dennoch ein unvergessliches Konzert.
Am Rande sei erwähnt, dass bei dieser Gelegenheit der Kontakt von Arjan Breukhoven zu Kirchen und Kantoren im Raum Olbernhau hergestellt werden konnte. Mit etwas Glück können wir im nächsten Jahr dort erneut einen „Orgelspaziergang“ miterleben.
Ein besonderes Geschenk an den Männerchor Rottluff
Am 22. Juli 2019 traf beim E-Mail-Account des Männerchors Rottluff eine ungewöhnliche E-Mail ein. Frau Petra Ettelt aus Hachenburg im Westerwald bot unserem Chor an, ihm Noten aus dem Nachlass ihres Urgroßvaters zu überlassen. Und dieser war niemand Anderes als der auch heute noch in den Chemnitzer Stadtteilen Reichenbrand und Rottluff verehrte Komponist Theo Nestler. Unser Chor sang zu dessen 80. Todestag am 3. Juli 2012 am vom Heimatverein gepflegten Grab in Reichenbrand.
Mit großer Freude nahmen wir das Geschenk an, darunter dieses ausdrucksstarke Bild des Sechzigjährigen. Sehr zu Herzen geht auch ein handschriftliches Gedicht des Großvaters Theo Nestler anlässlich des Todes seiner Enkelin, die im Alter von 11 Monaten verstorben war. Wir werden die uns überlassenen Sachen in Ehren halten. Vielen Dank, Frau Ettelt!
Ein Ständchen für den Ministerpräsidenten
Es gibt Zufälle und Selbstverständlichkeiten. Ein Zufall war es nicht, dass Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Chemnitzer Landtagsabgeordnete Peter Patt Vorsitzende kleiner Vereine für den 5. August 2019 zu einem Gespräch über die Verbesserung von deren Wirkungsmöglichkeiten einluden. Eher war es Teil des aktuellen Wahlkampfes um den sächsischen Landtag. Ein Zufall aber war, dass sich der Veranstaltungsort dank „Schleichweg“ nur ca. 100 Meter entfernt von unserem Probenraum befand.
Und eine Selbstverständlichkeit war die Anwesenheit von Herrn Patt bei Arjan Breukhovens Orgelvesper am 18. Juli in der Chemnitzer Jakobikirche. Man mag mit Peter Patt nicht die politische Auffassung teilen, aber er ist ein Freund unseres Chores und ist häufig bei unseren Veranstaltungen zu Gast. So kam es seitens unseres Vereinsvorsitzenden Bernd Wade zur vorsichtigen Frage, ob denn der Männerchor Rottluff 1839 zum Auftakt des Gespräches am 5. August dem Ministerpräsidenten nicht ein Ständchen bringen dürfe.
Der Rest war dann Organisation – Zustimmung durch den Ministerpräsidenten, kurzfristige Verständigung der Sänger, knappes Einsingen im Probenraum und dann ein Sängergruß sowie das Steigerlied, bei dem Michael Kretschmer kräftig mitsang. Ein Dank und freundliche Kritik zum Schluss: „Das Lied hat doch aber mehr als 3 Strophen!“ „Naja, Herr Ministerpräsident, wir wollten doch nicht ihre Zeit stehlen!“
Das Dankeschön von Peter Patt kam mit der Post. Der Chor hat’s gern gemacht!
Anatevka – Premiere am 24. August 2019
Als unser Liedermeister Werner Haas zum ersten Mal den Chor daraufhin ansprach, ob es evtl. die Bereitschaft gäbe, bei der Aufführung des Musicals „Anatevka“ auf der Chemnitzer Küchwaldbühne mitzuwirken, gab es fragende Gesichter. Da wäre so eine Wirtshausszene mit Juden und Russen. Für die Russen, die nur in dieser einen Szene auftreten, wären Leute aus unserem Chor gerade richtig. Es sei keine aufwändige Rolle, aber man müsse halt einen großen Zeitrahmen für Proben und Aufführungen einplanen.
Sechs unserer Sänger scheuten nicht die Mühen: Michael Reißig, Bernd Wade, Fritz Buckow, Eberhard Schröter, Hans-Dieter Trübenbach und Bernd Kempt.
Am 24. August war die Premiere zu erleben – bei schönstem Sommerwetter.
Spaß gab es viel. Nur der 2. und der 4. von rechts gehören (noch) nicht zu unserem Chor.
Wir wünschen dem gesamten Team weiter viel Erfolg. Eine großartige Leistung unter Werner Haas‘ Leitung!
180 Jahre Männerchor Rottluff 1839 e.V.
Gesichert ist nur das Gründungsjahr unseres Chores: 1839. Monat und Tag sind nicht bekannt. Somit haben wir die Freiheit, eine Jubiläumsveranstaltung beliebig im Jahr einzuordnen. Diesmal wurde Sonntag, der 13. Oktober 2019, für ein Festkonzert in der St. Matthäus-Kirche in Chemnitz-Altendorf gewählt.
Die Kirche war gut gefüllt, als pünktlich 16 Uhr der Chor die Anwesenden von der Orgelempore herab musikalisch begrüßte. Unterstützt von der Kantorin, Frau Steffi Heinrich, an der Orgel erscholl mit vollem Klang Beethovens „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“.
Während noch der Chor nach unten zum Altarraum ging, richtete Frau Pfarrerin Gildehaus sehr warmherzige Worte an die Sänger und die Anwesenden. 180-jährige Geburtstagskinder hat man nicht immer bei sich.
Unser Sangesbruder Friedmar Erfurt begrüßte anschließend die Anwesenden und die Ehrengäste – den Bürgermeister der Stadt Chemnitz, Herrn Ralph Burghart, den Präsidenten des Musikbundes Chemnitz, Herrn Carsten Walther, sowie den langjährigen Liedermeister unseres Chores, Herrn Eberhard Gerlach.
Nach einer kurzen Schilderung der Entwicklung des Chores in den vergangenen fünf Jahren seit dem 175. Geburtstag bot der Chor unter Leitung unseres Liedermeisters Werner Haas acht Lieder dar: vom zarten „Träumenden See“ (Robert Schumann) über das geschwinde „Chinesische Trinklied“ (Harald Genzmer) und das donnernde „Halleluja“ (Kanon nach G.F. Händel) bis zu dem heutzutage so hochaktuellen Mozartschen Bundeslied „Brüder, reicht die Hand zum Bunde“.
Mit sehr herzlichen Worten gratulierte Bürgermeister Ralph Burghart zu unserem 180. Jubiläum, auch im Namen von Frau Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Es war angenehm zu hören, wie er sich offensichtlich recht intensiv mit der Tradition unseres Chores befasst hatte. Es schloss sich der Präsident des Musikbundes Chemnitz an. Carsten Walther würdigte nicht nur die Rolle der „Rottluffer“ als des einzigen verbliebenen Männerchors in Chemnitz, sondern überreichte auch einen sehr willkommenen Scheck zum Kauf von Notenmaterial.
Als musikalische Gratulanten boten das Junge Vocalensemble der Chorakademie Chemnitz und die Chemnitzer Singflut Chorgesang vom Feinsten.
Nach einem Dankeswort unseres Vereinsvorsitzenden Bernd Wade und dem Überreichen eines großen Blumenstraußes an Werner Haas vereinigten sich die Stimmen aller beteiligten Chöre unter Mitwirkung des Publikums zu den beiden Kanons „Singen macht Spaß“ und „Dona nobis pacem“ – letzterer als ideale Überleitung zum Segensspruch von Frau Pfarrerin Gildehaus.
Das Publikum dankte allen Mitwirkenden mit herzlichem Beifall – und mit reichlichen Beiträgen zur Kollekte.
Einen fröhlichen Ausklang fand der Tag beim Empfang im Gemeindesaal der St. Matthäus-Gemeinde. Bei Sekt und einem kleinen Imbiss kam eine prächtige Stimmung auf.
Ob mit dem alten Männerchor-Bierlied „Des Abends um halb sieben…“, mit dem Lied aus der Kneipenszene von „Anatevka“ oder einem köstlichen Beitrag von Werner Haas am Klavier – die Musik stand im Mittelpunkt des Abends. Die Anspannung des Konzertes verging und machte einer fast ausgelassenen Fröhlichkeit Platz. Auch Alt-Liedermeister Eberhard Gerlach weilte noch lange in unserer Runde.
Der Vorstand des Männerchors Rottluff 1839 e.V. aber möchte sich an dieser Stelle nochmals sehr, sehr herzlich bedanken bei allen Mitwirkenden für Ihr Engagement bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung – insbesondere bei Werner Haas – , bei Bürgermeister Ralph Burghart und Musikbund-Präsident Carsten Walther für ihre freundlichen Grußworte, bei den Gratulanten aus anderen Chören, bei der „Tenor-Verstärkung“ vom Seniorenchor der VS, bei den Sponsoren der Veranstaltung und ganz besonders bei der St. Matthäus-Kirchgemeinde für die Möglichkeit der Nutzung der Kirche und des Gemeindesaals. Das Zusammenwirken mit Frau Pfarrerin Gildehaus und Frau Kantorin Heinrich war sehr angenehm.
Sängerball am 8.11.2019 im Schloßgasthof Lichtenwalde
Führen wir ihn durch – oder lassen wir es in diesem Jahr sein? Noch im Sommer waren wir uns nicht einig bezüglich des Sängerballs 2019.
Dagegen sprach vor allem die Situation in Chemnitz bezüglich der Veranstaltungsstätte. Es gibt nahezu keine Räumlichkeiten mehr, die einen Saal und gastronomische Betreuung bieten. Dann hatten wir doch noch Erfolg: der Schloßgasthof Lichtenwalde bot sich uns als Veranstaltungsort an.
Traditionell hat der Männerchor Rottluff beim Sängerball sein „Einzugsgebiet“ im Westen von Chemnitz. Nun ging es in den Nordosten. Und so gelang es uns, als Partnerchöre die Chorgemeinschaft Lützeltal aus Frankenberg und die Augustusburger Choryfeen für die Mitwirkung zu gewinnen. „Little Tandem“ – die 2-Mann-Band vom Vorjahr – sagte zu, wieder zum Tanz aufzuspielen.
Mit den Auftritten unseres Männerchors Rottluff, der Choryfeen und der Lützeltaler begann der Abend. Die unterschiedliche musikalische „Handschrift“ war deutlich zu spüren. Gerade dieses aber machte den sängerischen Teil des Abends recht interessant. Beim gemeinsam gesungenen „Hoch auf dem gelben Wagen“ fielen viele Zuhörer ein.
Dem Schloßgasthof Lichtenwalde eilt ein sehr guter Ruf voraus. Und der wurde auch diesmal voll und ganz bestätigt – Essen, Trinken und Bedienung waren hervorragend. Die Tänzer kamen ebenfalls wieder zu ihrem Recht. Die wunderschönen Alpenveilchen der Bühnendekoration fanden ihre Abnehmer.
Es bleibt als Fazit: die Tradition wurde gewahrt, der Sängerball 2019 war ein Erfolg. Den Chören aus Frankenberg und Augustusburg und dem Schloßgasthof Lichtenwalde gilt unser herzliches Dankeschön.
Zum Jahresende kommt es manchmal knüppeldick…
Wenn die Weihnachtszeit kommt, werden nicht nur Plätzchen, Pfefferkuchen und Stollen gebacken. Gerade im Erzgebirge und dessen Vorland erwachen die uralten Weihnachtsbräuche, stehen die Schwibbögen in den Fenstern, sind auf den Weihnachtsmärkten die Lieder zu hören vom Raacherma und von der Stillen Nacht – manchmal auch nervend laut.
Zur Tradition zählt auch das Pyramiden-Anschieben im Folklorehof Grüna. Mittlerweile hat unser Männerchor die „Hausherren“, den Gesangsverein Grüna-Mittelbach, etwas in die Defensive gedrängt. Zumindest singen wir draußen im Freien, wo die tieferen Männerstimmen doch besser ankommen. Dafür lädt aber der Gemischte Chor anschließend zum Weihnachtslieder-Singen drinnen in der Scheune ein. Und so hat jeder seinen Platz.
So war es wieder am 1. Advent, der auf den 1. Dezember 2019 fiel. Dass es keinen Schneefall gab, wurde verschmerzt – es gab wenigstens auch keinen Regen. Die vier vom Männerchor gesungenen Lieder unter Leitung von Werner Haas fügten sich gut ein in das gesamte Geschehen um die Ankunft des Weihnachtsmannes und das Anschieben der Pyramide mit Hilfe der Kinder – und dies alles in froher Atmosphäre mit Rostbratwurst und Glühwein.
Am Mittwoch, dem 11. Dezember 2019, empfing eine froh gestimmte Runde älterer Leute im Bereich „Betreutes Wohnen“ der AWO in Chemnitz-Ebersdorf den Männerchor Rottluff zum Weihnachtsliedersingen. Unterstützung fanden wir durch Rosemarie Bonitz, die an Stelle unseres beruflich verhinderten Liedermeisters Werner Haas dirigierte, und durch Maria Richter, die die Sopran-Begleitung sang bei „Wenn ich ein Glöcklein wär“. Die reichlich einstündige Veranstaltung, bei der bei mehreren Lieder zum Mitsingen eingeladen wurde, kam bei den Zuhörern gut an. Es gab viel herzlichen Beifall – und die Vorab-Einladung für das nächste Jahr.
Am Dienstag, dem 17. Dezember 2019, fand in der Sportgaststätte CSV Siegmar 48 e.V. die Weihnachtsfeier des Männerchores statt – eine kurzweilige Veranstaltung bei guter gastronomischer Versorgung, fröhlicher Unterhaltung und dem üblichen musikalischen Dank für unsere Frauen.
Dann war auch schon bald der 4. Advent da – und zum wiederholten Male sang unser Chor im Pflegeheim SenVital.
Die Zeit der Reisen unserer Sänger zu Kindern und Enkeln hatte deutliche Spuren hinterlassen – gerade mal 12 Sänger hatten sich eingefunden. Mit Hilfe von Rosemarie Bonitz und Maria Richter wurde es wieder eine schöne, abgerundete Veranstaltung. Insbesondere die erzgebirgischen Weihnachtslieder kamen gut an.
Allen Beteiligten gilt ein großes Dankeschön.